Willkommen in unsererm neuen Gästebuch. Leider konnten wir das Alte beim Relaunch nicht erhalten.
Wir freuen uns aber über viele neue Nachrichten.
Die Erinnerung kommt wieder,irgendwo ist diese schlimme Zeit im Hinterkopf abgespeichert.Ich war1969/70 dort in Bad Freienwalde.Auch ich kann noch viel davon erzählen. Finde es richtig gut,das dieses Gefängnis zum Mahnmal gemacht wurde! Danke das Ihr für unser Recht gekämpft habt! Besonderer Dank geht an Roland Herrmann.
Freitag, 07. Juni 2024
Der 8. Oktober 2020 ein durch und durch gelungener und wunderbarer Tag. Das Wetter spielte mit, mein Freund ? hat ganze Arbeit geleistet. Die Choreografie war einzigartig und hat nicht nur mich zutiefst bewegt und zu Tränen gerührt. Die höchste Kunst ist es, mit gekonnter Mimik und Gestik, mit gezielt eingesetzten Klängen untermauert, einen Einblick in den zerstörerischen Alltag im Kindergefängnis Bad Freienwalde darzustellen. Passend dazu ertönte, wie von Zauberhand um 12.30 Uhr die Kirchenglocke, das konnte kein Zufall sein.
Ich hätte so gern Alles im Video aufgezeichnet, es ging nicht. Mir liefen die Tränen, ich zitterte und musste versuchen, zwischendurch gedanklich abzuschweifen. Ein Papa mit seinem winzigen Baby im Arm saß in meiner Nähe, ich wünschte nur, dass dem kleinen süßen Wurm nie etwas ähnliches geschehen möge. Und zack, da liefen diese blöden Tränen schon wieder.
Es ist mir nicht möglich zu sagen, was mich am meisten bewegte. Es ist das gesamte Darstellen des Alltags hinter diesen Gefängnismauern. Gewalt - auch untereinander, das sich im Laufe der Zeit Selbstverletzen, Suizidversuche, Fluchtversuche, Zwangssport, die stummen Schreie, Rufe nach Freiheit, usw. . Das Summen des Liedes, welches ich eigentlich gar nicht mag - "Am Tag, als Conny Kramer starb" - es bekam bei dieser Choreografie eine völlig andere Dimension.
Mein Dank geht an Alle, welche diese grandiose Choreografie an dem passenden Ort - vor der Stadtpfarrkirche St.Nikolai in Bad Freienwalde ermöglichten. Unter der Choreografie von Golde Grunske tanzten beeindruckend Juliana Bauer, Denise Noack, Konstantinos Spyrou und Christoph Viol, begleitet von der musikalischen Umrahmung von Konrad Jende. Eine gelungene Moderation durch
Frau Susanne Kschenka von der LAkD lässt für uns diesen Tag unvergesslich sein.
Übrigens: der Heilige Nikolaus ist der Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler und Kinder. Der Ort wurde also perfekt gewählt.
Zu unserer Freude hat sich der Historiker Christian Sachse von seiner vielen Arbeit lösen können und war an unserer Seite. Ebenso fand Katja Göcke (Rechtsanwältin und parteilose Stadtverordnete) in Begleitung der Tourismuschefin Ilka Krüger trotz ihrer vielen Arbeit den Weg zu uns, was uns auch erfreute. Ist uns doch Katja bereits von früheren Begegnungen in lieber Erinnerung.
Nach all den tiefen Emotionen, welche die super Choreografie bei uns hinterlassen hat, konnten wir bei köstlichem Speis und Trank den Tag schön ausklingen lassen. Eingeladen hat uns die liebe Brigitte Schreiber in Begleitung von Roland Herrmann, sie hatte ja gestern Geburtstag. Natürlich folgten wir gern ihrer Einladung, Conny, Wolfgang, unser Old Dagmar, Werner und Kerstin Lampe - von weither angereist, Christian und ein neues Gesicht, der Mediator Holger Friese, komplettierten unsere Runde.
Danke für diesen wunderbaren Tag mit wunderbaren Menschen.
Passt gut auf Euch auf. ?
Wir freuen uns schon heut auf die nächste Zusammenkunft. ?
Sonntag, 11. Oktober 2020
Hallo ihr Lieben, endlich ist es soweit, unsere Ausstellung - durch Corona ein wenig verschoben - kann nun am 4. September 2020 eröffnet werden. Es hat mich unendlich viel Kraft und Mut gekostet, als Zeitzeugin mitzuwirken. Viel gutes Zureden, Einfühlungsvermögen und Empathie haben es möglich gemacht, dass ich mich den zwei Initiatoren Jens und Karsten anvertrauen konnte. Es flossen viele Tränen, kamen doch viele der schrecklichen Dinge hervor, die ich zu vergessen suche. Aber die Nachwelt soll wissen, was die DDR-Diktatur mit ihren SED- und Stasichergen anrichtete. Ganz besonders, da noch immer alte Kader und ihre "Ableger" aktiv sind und eins auf soziale Politik mimen wollen. NEIN, das darf niemehr geschehen, darum schweige auch ich nicht. Ich freue mich sehr, liebe Menschen wiederzusehen, welche uns immer zur Seite standen und noch immer zur Seite stehen. Ich freue mich, Jens und Karsten wiederzusehen, ohne sie wäre diese Ausstellung wohl nicht entstanden. Ich freue mich auf jeden einzelnen Interessierten, der sich für die wahre Vergangenheit interessiert. Der sich nicht von ewig Gestrigen verdummen lässt. Nein, es war nicht alles schlecht in der DDR, es gab kleine Glücksmomente, kleine Freuden. Gefangen hinter tödlichen Mauern, kamen diese winzigen Freudenmomente jedoch kaum zur Geltung. Ganz besonders freut es mich, dass der Teil der Bad Freienwalder Bevölkerung, welcher uns stets widerspricht, uns noch immer Lügner und Verbrecher schimpft, gezwungen ist, diese Ausstellung zu dulden. Es ist schon mehr als verletzend, noch immer verunglimpft zu werden von gewissen Leuten. Also ein herzliches Dankeschön an Alle, die diese Ausstellung ermöglicht haben. Nur so kann Aufarbeitung funktionieren. In diesem Sinne, ich freue mich auf Euch, auf Sie, auf jeden Einzelnen. Beste Grüße von Karin
Freitag, 10. Juli 2020
Hallo zusammen! Ich habe soeben auf eurer Seite gelesen dass Roland endlich seine Rehabilitation durchgekriegt hat. Es freut mich für jeden der es geschafft hat aber für Roland ganz besonders. Dein jahrelanger Kampf hatte am Ende doch Erfolg. Das heißt aber auch,das wir weiter machen müssen. Ich wünsche allen Ehemaligen frohe Weihnachten und alles gute im neuen Jahr Uwe
Sonntag, 22. Dezember 2019
Hallo zusammen Ich heiße Uwe und habe schon einenbeitrag in eurem Gästebuch. Nun habe ich einen Antrag auf Rehabilitation beim Gericht gestellt und habe aber keinerlei Akten und weiss auch nicht ob welche existieren? Was soll ich tun? In meinem Zeugnis stehen für den infrage kommenden Zeitraum 22 fehltage, kann das hilfreich sein. Ich war 1969 im DH Bad Freienwalde. Danke und bis bald. Viel Erfolg bei euren weiteren Vorhaben.
Dienstag, 09. Juli 2019